Der Grüsel

Wieder habe ich einen Helvetismus aus der Schweiz mitgebracht. In dem Umsonst-Boulevard-Blättchen „Blick am Abend“ (Claim: News, die wirklich unterhalten) lese ich über einen Spanner, der Fotos von Mädchen und Frauen in engen Hosen, kurzen Röcken und tiefen Ausschnitten geknippst und ins Web gestellt hat (Flickr-Gruppe: Accidentally Erotic). Der Spanner wird als „ein Grüsel“ bezeichnet. Das Wort habe ich wieder einmal im Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm gefunden. Ein Grüsel ist ein widerlicher, ursprünglich ein gruseliger Mensch: Ein Grüsel erregt Grusel. Ein Beleg als Gräusel findet sich schon 1470, 1850 verwendet Jeremias Gotthelf das Wort in seinem Roman „Uli der Pächter“. Vielleicht hat es sich deshalb in der Schweiz erhalten. (12.12.2015)

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