Nomen est Omen

Diese lateinische Redewendung stammt ursprünglich vom Komödiendichter Plautus: Der Name ist ein Zeichen. Plautus verleiht einer Hetäre den Namen „Lucris“, die Profitliche. Bezeichnende oder sprechende Namen sind ein beliebtes literarisches Stilmittel, bei denen der Name einer fiktiven Person einen Hinweis oder eine Anspielung auf den Charakter gibt. Beispiele : Sekretär „Wurm“ und „Hofmarschall von Kalb“ in Schillers „Kabale und Liebe“, „Reichwein“ bei Theodor Fontane, „Biedermann“ bei Max Frisch. Auch im Comic sind sprechende Namen (Aptronyme) beliebt: „Daniel Düsentrieb“ der unbestechliche Quaestor „Claudius Incorruptus“ oder der Streit provozierende „Tullius Destructivus“ in den Asterix-Comics.
Vornamen sollen oft auf zukünftige Eigenschaften verweisen: Wer seinen Jungen „Karl“ oder „Hermann“ tauft, der oder die hat wahrscheinlich eine andere Vorstellung als bei den Namen „Florestan“ oder „Laurin“. Hier soll der Vorname in eine bestimme Richtung wirken (nominativer Determinismus). Oft spiegelt die Namensgebung die Erwartungen der Eltern wider: Kevin soll ein ebenso beherzter Bub werden wie die gleichnamige Figur im Film. Valentina, Yamila oder Kyra prophezeien eine außergewöhnliche exotisch angehauchte Weiblichkeit. Untersuchungen belegen allerdings, dass die Wahl des Vornamens keine Auswirkung hat, von seltenen Ausnahmen abgesehen. Viele Künstler korrigieren ihren eher schlichten Vornamen durch einen passenden Künstlernamen. (25.06.2025)

One Response to Nomen est Omen

  1. Max 30. Juni 2025 at 21:49 #

    Diese Untersuchungen kann ich bestätigen.
    Maximilian bedeutet ja „großer Emil“. Darauss wurde leider nichts.
    Quod era demonstrandum.

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