Das Wort „Aberwitz“ knüpft an die ursprünglich Bedeutung von Witz als Verstand und Klugheit an, das Präfix „aber“ kehrt die Bedeutung um in Irrsinn, Unverstand, Unsinn, auch Wahnwitz. Für Genderinteressierte: Das Wort aus dem 14. Jh. war bis ins 17. Jh. ein Femininum, erst danach wurde es zum Maskulinum. Dieselbe Wortbildung findet man bei Aberglaube.
Im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm findet sich ein entsprechendes Zitat von Wieland: „…dasz es zum besten der menschlichenGesellschaft gereiche, wenn der vernunft und dem witze, folglich auch der der unvernunft und dem aberwitze volle freiheit gelassen werde.“
Die Lust am Unsinn bedienen absurde Witze, z.B. Irrenwitze und Paradoxwitze, die die Wirklichkeit und die Logik völlig auf denKopf stellen. Lutz Röhrich spricht von surrealistischen Witzen, sie haben aber mit dem Surrealismus als Kunstrichtung nichts zu tun. In den USA gibt es seit etwa 1940 ein eigenes Genre, die „Shaggy Dog Stories“, weil oft Tiere, speziell Hunde eine Rolle spielen. Jeder kennt einen Witz mit dem Anfang: „Kommt ein Hund in die Bar….“ Ein Witzbeispiel (ausRöhrich, 1977, S. 127/128):
Ein Mann spielt mit seinem Hund Schach. Ein zweiter Herr tritt hinzu und meint „Sie haben aber einen klugen Hund!“ Worauf der Schachspieler antwortet: „Wieso, er hat doch schon zwei Partien verloren.“
Eine aberwitzige Situation wird als selbstverständlich vorausgesetzt, die überraschende Pointe ist für einen Witz typisch. (09.11.2024)