Ausscheidungskommunikation

Auf dieses interessante Wort bin ich beim Querlesen einer Zeitung gestoßen und es hat mich in den dazugehörigen Artikel gelockt. Es geht um das Thema Sauberkeitserziehung, die aber jetzt Ausscheidungsautonomie genannt wird, das neue Wort soll nicht mehr die Erziehung fokussieren, sondern die Entwicklungsleistung des Kindes. Es geht darum, ob man Kleinkinder nicht windelfrei lassen sollte. Ein Baby, das drei Jahre lang Wegwerfwindeln trägt, produziert 1,5 Tonnen Müll! Verzicht auf Windeln ist also eine ökologische Großtat, wobei man nicht vergessen sollte, dass die meisten Kinder dieser Erde ohne Windeln aufwachsen.

Um das das Baby aber rechtzeitig über einem Behältnis oder im Freien abzuhalten, sozusagen eine artgerechte Haltung, müssen die Bezugspersonen das Baby genau beobachten und präexkrementelle Signale richtig deuten. Signale können sein: bestimmte Laute, plötzliche Unruhe, angestrengte Mimik und viele mehr, bei jedem Baby andere. Die Pflegeperson sollte die Ausscheidung mit einem Schlüssellaut begleiten. Für Kaka eignet sich ein Laut aus dem Bauchraum wie ein “uuuuuh” oder ein “mmmmhm”, für Pipi ein “pssss” oder “schschsch”. Auf diese Weise wird das Kind verhaltenspsychogisch gesprochen konditioniert. Befürworter der Windelfrei-Bewegung betonen, dass diese Ausscheidungskommunikation eine intensivere Beziehung zum Kind befördert. Natürlich werden Trainings dazu angeboten. (07.03.2022)

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