Von den Smilies über die Emoticons zu den Emojis (japanisch = Bildzeichen). Die Bilder sind in der elektronischen Kommunikation auf dem Vormarsch, in E-Mails, Chats, Tweets, Posts usw.
Die bunten Ideogramme stehen für einen Begriff, das ist eine Regression auf den Ursprung der Schrift. So sehen auch einige Wissenschaftler diese Entwicklung als weiteren Beleg für den Niedergang der Schriftkultur. Andere sehen in den Bildchen eine spielerische und kreative Ergänzung der Sprache. Was mich jedoch verwundert: Das Unikode-Konsortiums standardisiert seit 2010 Emojis. In Unicode soll jedes sinntragende Schriftzeichen auf der Welt eine Kodierung zugewiesen bekommen. Da ein Zeichen aus Unicode niemals wieder entfernt wird, wertet das die Emoijs zur einer internationalen Bild“sprache“ auf.
Die ursprünglichen Emojis sind noch sehr von den japanischen Mangas und deren visuellen Konventionen geprägt, inzwischen gibt es zahlreiche grafische Varianten. Kodiert wird nur ein abstraktes Zeichen (= character). Wie sie dann aber konkret aussieht (= Glyphe), das bestimmt das jeweilige Betriebssystem oder der jeweilige Zeichensatz. Auch ein A sieht ja in verschieden Fonts unterschiedlich aus.
Einzelne Emojis können zu Sätzen kombiniert werden, aber hier zeigt sich die Beschränkung des bildlichen Zeichensystems: Auch wenn man die Bedeutung einzelner Emojis versteht – was auch nicht immer einfach ist -, das Verstehen der Kombination setzt erhebliche Interpretationsleistung voraus. (25.02.2015)
Pfirsich, Aubergine, Party Popper, Verneinung, Haufen: Was bedeutet diese Bildfolge?
Gut um die Ecke gedacht, aber missverstanden. Pfirsich und Aubergine sind naheliegende Symbole für Sex, die Konfettitüte steht für Spaß. Der lachende Haufen kommt aus Japan und ist dort eigentlich ein Glückssymbol. Die Bildbotschaft: Sex macht Spaß und ist nichts Schmutziges!
Pfirsich-Auberginen-Schnaps ist kein Mist?