Der Regenbogen ist im Alten Testament ein Symbol des Friedens zwischen Mensch und Gott. Die Regenbogenflagge hat bereits Thomas Müntzer als sozialrevolutionäres Symbol verwendet. Die Geschichte der Regenbogenflagge ist verworren, Anzahl und Anordnung der Farben haben immer wieder gewechselt, ebenso die Bedeutung. Zunächst war es eine Pace-Flagge auf Friedensdemos, dann seit den 1970er Jahren ein Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung. Die Bedeutung wurde dann in Richtung Diversität ausgeweitet: Alle Lebensformen sollten repräsentiert werden.
Die aktuelle Fassung, die Progress Pride Flagge, hat neben dem Regenbogen einen Keil auf der linken Seite mit weiteren Farbstreifen: Schwarz soll die an AIDS erkrankten Personen einschließen, der braune Streifen sind ein Zeichen gegen Rassismus. Weiße, rosa und hellblaue Streifen stehen für Transmenschen. Der violette Ring auf gelbem Grund integriert das Symbol für Intersexuelle Menschen.
Schön bunt, schön divers, aber es gibt sicher noch weitere Gruppen, die sich nicht repräsentiert fühlen und Identitätsprobleme bekommen. Man darf gespannt sein, welche Symbole noch in das Flaggen-Design aufgenommen werden müssen, z.B. asexuelle, pansexuelle, polyamore Menschen. Die bunte Regenbogenfahne hätte alle erdenklichen Lebensvarianten symbolisch repräsentiert, ohne dass jede Gruppe ihr eigenes Zeichen einbringen muss. (01.07.2023)
Jetzt ist sie auch in Tübingen angekommen: die von Valentino Vecchietti entworfene Intersex-Flagge. Quelle: Wikimedia Commons, Foto: St.-P. Ballstaedt
Sehnsucht nach der guten alten Zeit:
eine einfarbige Fahne und warum nicht rot?