Hackezu

Im letzten Beitrag hat mich das Wort „hacke“ zu einer etymologischen Recherche veranlasst. Eine Hacke bezeichnet entweder ein Werkzeug zum Hacken oder anatomisch einen Teil des Fußes, die Ferse. Aber wie kommt es dann zur Redensarten wie: „Karl war gestern total hacke“, d.h. sturzbesoffen? Bei den Gebrüdern Grimm bin ich nicht fündig geworden, aber im Redensarten-Index. Dort werden zwei Ableitungen angeboten, die eine vom Werkzeug, die andere vom Fußteil.

Seit dem 19. Jahrhundert ist die Redewendung “voll wie eine Rodehacke” nachweisbar. Die robuste Rodehacke dient als Werkzeug bei der Rodung zum Entfernen von Wurzeln. Voll Boden und Wurzelmaterial, ist sie ebenso “voll” wie ein Betrunkener. Der Ausdruck des Zustandes wird dann mundartlich zu „hacke“ verkürzt.

Die zweite Ableitung als Zitat: “Zur Zeit Ludwig’s XIV. trugen vornehme Leute, namentlich sogenannte Lebemänner, an den Schuhen rothe Hacken und zwar von solcher Grösse, dass sie den Trägern das Gehen erschwerten und sie oft veranlasste, sich der Wagen zu bedienen, namentlich dann, wenn sie zu viel getrunken hatten. Daraus entstand die Redensart: beditselt wie eine Rothhacke, d.i. ein Wüstling, der so viel getrunken hat, dass er nicht mehr auf den Beinen stehen kann, sondern nach Hause gefahren werden muss. (Dresdener Nachrichten vom 4. Juni 1872). Der Begriff “hackezu” ist in den 1970er Jahren entstanden.“

Beide Ableitungen sind etwas verwegen und unsicher, für eine entscheiden kann ich mich mit meinen Kenntnissen nicht. (31.03.2017)

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