Das Online-Wörterbuch des Duden wird in diesem Jahr gendergerecht überarbeitet. Ein Beispiel. Früher stand „der Schüler, Substantiv, maskulin“. Jetzt: „der Schüler, Substantiv, maskulin: ein Junge, Jugendlicher, der eine Schule besucht“. Und es gibt einen zweiten Eintrag: „die Schülerin, Substantiv, feminin: ein Mädchen, Jugendliche, die eine Schule besucht“. Das bedeutet, dass das bei feministischen Linguistinnen unbeliebte generische Maskulinum abgeschafft wird.
Zwei Anmerkungen dazu: Gibt es nicht Situationen, in denen des Geschlecht wirklich unwichtig ist? Wenn ich sage: „Morgen kommt der Handwerker zu mir“, dann ist doch gleichgültig, ob das ein Handwerker oder eine Handwerkerin sein wird. Korrekt müsste ich formulieren: „Morgen kommt die Handwerkerin oder der Handwerker zu mir“. Und eine zweite Anmerkung: Ist der Duden jetzt eigentlich deskriptiv oder präskriptiv? Beschreibt er den Sprachgebrauch oder schreibt er ihn vor? Hier prescht er vor und setzt neue Sprachnormen. (09.01.2021)
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