Beim Aufräumen im Keller habe ich eine Schatulle wiederentdeckt, die auf schwarzem Grund mit Strohintarsien geschmückt ist. Das hat mich zu einer kleinen Recherche zu dieser Dekorationsform veranlasst. Bei Intarsien (it. intarsiare = einlegen) werden mit einem Schnitzmesser zugeschnittene Holzstückchen zu Mustern und Bildern zusammengelegt. Derartige Arbeiten aus Holz waren bereits 2000 v. Chr. in Ägypten bekannt, dort wurden Möbel damit verziert. Für Europa waren vor allem islamische Einflüsse über die Mauren prägend, in der Renaissance entstanden in Italien zahlreiche Werkstätten. Von Italien breitet sich das Kunsthandwerk über Tirol nach Süddeutschland aus, Zentren waren Augsburg und Nürnberg. Als Kunstform gibt es die Intarsie heute nicht mehr, sie ist zum Hobby geworden. Über den Ursprung der Strohintarsien habe ich gar nichts gefunden, vermutlich handelt es sich bei dieser Form von Intarsien um „gesunkenes Kulturgut“ in Schichten, die keine teuren Edelhölzer verarbeiten konnten. (22.02.2015)
Zwei Pilzmotive mit Stroh in zwei Farben gelegt. Foto: St.-P. Ballstaedt.
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