Beim gemäßigten Gendern verwende ich gern das substantivierende Partizip, z.B. Studierende, Teilnehmende, Lesende. Eine häufige Kritik am Gebrauch des substantivierten Partizips lautet: Ein Lesender ist eine Person, die gerade liest, eine Studierende eine Person, die gerade studiert. Studenten und Studentinnen, die am Abend auf einer Party feiern, wären gerade keine Studierenden. Die grammatische Form des Partizips gibt es aber nicht nur in dieser aktivischen, sondern oft in einer attributiven Bedeutung: Es kennzeichnet Personen, die hin und wieder bzw. gewöhnlich etwas tun: Eine Stillende ist eine Frau, die ihre Babys stillt und das nicht unbedingt in dem Moment der Aussprache. Das gilt auch für Autofahrende, Reisende, Vorsitzende. Das substantivierte Partizip hat für das Gendern den Vorteil, dass im Plural kein Genus erkennbar ist. Grammatikalisch spricht nichts gegen diesen Sprachgebrauch. Wer natürlich grundsätzlich gegen das Gendern ist, den wird das Partizip stören.(12.04.2025)
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