Nachdem wir bereits dem Verb „kuscheln“ mehrere Beiträge gewidmet haben, ist heute das Verb „schmusen“ an der Reihe, das von der Lautung ebenso angenehm klingt.
Schmu kommt aus dem Hebräischen und bedeutet dort „haltloses Gerede“. In der Gaunersprache des Rotwelschen bedeutet schmuoß „Erzählung“ und schmußen abwertend „schwatzen“. Der Schmu ist ein „unlauteres bzw. betrügerisches Geschäft, das durch langes Reden erreicht wird“, vor allem im Viehhandel, dann auch in der Heiratsvermittlung. Daher noch die Redewendung „Mach keinen Schmu“. Aus dem Rotwelschen wandert das Wort in verschiedenen Mundarten in der Bedeutung „viele Worte machen, durch Reden einen Vorteil erreichen“ oder einfach „schmeichlerisch/einschmeichelnd reden“. Das Reden wird dann mit erotischen Handlungen begleitet, Schmusen bekommt die Bedeutung von „mit jemandem zärtlich sein, Liebkosungen austauschen“. Am weitesten geht die Bedeutung in der Schweiz (nach Ernst Leisi, 1983, S. 121). Dort hat das Verb etwa die Bedeutung von Petting, also sexuelle Handlungen bis kurz vor dem Geschlechtsverkehr. Das Reden wird zum Verführen. (27.03.2025)
No comments yet.