Da ist der Göttinger Sport und Freizeit GmbH ein wirklicher Coup gelungen, der sie in alle Blätter der Republik gebracht hat:“ Samstags und sonntags wird das Tragen eines Oberteils als Badebekleidung allen Besuchern der Schwimmhalle freigestellt.“ Konkret: Frauen dürfen auch oben-ohne ins Wasser. So weit, so schön.
Die Vorgeschichte: Letzten August ging eine Person nicht-binärer Identität mit nackten Brüsten ins Wasser. Die Bademeister sahen jedoch in den Brüsten ein weibliches Merkmal und damit einen Verstoß gegen die Badeordnung. Die Person bekam Badverbot.
Das soll nun nicht mehr passieren. Das queere Netzwerk ist sehr zufrieden. Der Geschäftsführer: “Es gibt keinen Grund, warum die als weiblich verstandene Brust stark sexualisiert wird und entsprechend verdeckt werden muss.“ Auf längere Sicht wird die Oben-ohne-Regelung als sinnvoll erachtet, „um der Sexualisierung nicht-flacher Brüste entgegenzutreten.“ Auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Göttingen befindet, dass für eine Gleichstellung der Geschlechter der weibliche Körper entsexualisiert werden muss.
Da hat man sich ja ein anstrengendes Projekt vorgenommen, denn die weiblich Brust ist zumindest in unserer Kultur ein erotischer Reiz mit biologischen Wurzeln. Schon in der Bibel finden wir im Hohen Lied den schönen Satz: „Deine beiden Brüste sind wie junge Zwillinge von Gazellen, die unter den Lilien weiden.“ Welche Rolle Brüste, Busen, Dekolletees usw in Kunst und Kultur spielen, muss ich hier nicht ausmalen. Warum die Brüste, auch die nicht-binären, entsexualisisieren? Eine aberwitzige Begründung für die kleine Freiheit, mit nicht flachen Brüsten unverhüllt zu baden.
Auf eine Bebilderung dieses Beitrag verzichte ich diesmal, obwohl ich da hübsche Einfälle hätte. (03.05.2022)
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