Bereits 2014 habe ich in einem Beitrag über Graffiti geschrieben: „Dass der öffentliche Raum zur Kommunikation genutzt wird, gerade auch für subversive Botschaften, spricht für eine kulturell lebendige Stadt. Wer sich daran stört, sollte bedenken, dass uns ja an jeder Bushaltestelle und auf Großplakaten Werbung aufs Auge gedrückt wird. Manche triste Betonwand kann durch Street Art oder Urban Art durchaus gewinnen. Aber in Tübingen treiben etliche Sprayer ihr Unwesen, die weder eine Botschaft haben, noch das geringste Talent zur Gestaltung, noch ein rudimentäres ästhetisches Empfinden. Es sind nur Schmieranten, die jede Fläche narzisstisch nutzen, um wenigstens einen hässlichen Tag zu anzubringen.“
Jetzt ist dieser zehn Jahre alte Beitrag wieder aktuell, denn die Graffiti haben in den letzten Monaten extrem zugenommen. Es werden jetzt auch Natursteinmauern und Bäume besprayt. Jedes ästhetische Empfinden ist offenbar bei diesen Personen verloren gegangen. Alte Kirchenmauern werden geschädigt, da die Farbe eindringt und nur durch einen Abtrag „gekärchert“ werden kann. In den Gassen der Altstadt ist fast jedes Haus betroffen und ich habe nicht ein ansprechendes Grafitto entdeckt. (29.04.2024)
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