Heute ist der Internationale Tag des Kusses. Der klassische Mundkuss als Berührung der Mundschleimhäute wird von manchen Ethologen auf das Füttern von Mund zu Mund zurückgeführt, was bei vielen Tieren, aber auch einigen Naturvölkern üblich ist. Diese Form der nonverbalen Kommunikation ist bei weitem nicht in allen, aber in vielen Kulturen in verschiedenen Varianten verbreitet: vom Nippen bis zum Zungenkuss, Spitzkuss, Luftkuss, Nasenkuss, Handkuss, Intimkuss, Schmerzkuss usw.
Dier kommunikative Bedeutung reicht von Verehrung, freundschaftlicher Begrüßung und Verabschiedung bis zur erotischen Zärtlichkeit und sexuellen Stimulation. Da der Mundkuss eine persönliche Intimität voraussetzt, ist er bei Prostituierten unerwünscht. Seine Bewertung ist kulturell sehr unterschiedlich, in etlichen Kulturen stellt er an der Öffentlichkeit einen Tabubruch dar, in der BRD wird das Küssen von Schwulen von vielen Zeitgenossen als peinlich bis anstößig empfunden.
In einem Knutschexperiment haben Mikrobiologen festgestellt, dass beim Küssen Millionen von Bakterien übertragen werden, die meisten sind harmlos außer Bakterien für Herpes, Pfeiffer-Drüsenfieber und Hepatitis B. HIV wird nicht übertragen! Gesundheitlich ist der Kuss meist sogar förderlich, da er durch Schlagbeschleunigung das Herz stärkt und das Immunsystem ankurbelt.
Wer den Internationale Tag des Kusses zu einem Überraschungskuss nutzen möchte, der sei gewarnt: Er kann strafrechtlich nach § 177 Abs. 1 Nr. 3 StGB als sexuelle Nötigung bzw. Vergewaltigung geahndet werden. (06.06.2017) 😘
Sehr umfassend, dabei äußerst kenntnisreich und doch kompakt, was ja auch zum Thema Kuß gut passt.