Mein Wort des Monats März ist ein Adjektiv, das in keinem meiner etymologischen Lexika eingetragen ist: aufmüpfig. 1971 war das dialektale Wort das erste „Spitzenwort des Jahres“ (heute nur noch „Wort des Jahres“). Mit dem Wiewort wurde in den späten 1960er Jahren die Widerstandshaltung der Studierenden gegenüber überkommene Autoritäten charakterisiert. Im Spruch „Unter den Talaren der Muff von tausend Jahren“, ist der Muff damit verwandt. Es gibt im Ostfriesischen „muff(el)ig“ im Sinne von „mürrisch“, „verdrießlich“ und im Oberdeutschen „müpfen“ im Sinner von „kritisieren“, „die Nase rümpfen“. Mir gefällt das Wort wegen seiner Konnotationen: Es steckt Eigensinn, Trotz und penetrante Ungehorsamkeit darin. (21.03.2016)
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