Intimacy coordinator

Viele Schauspieler und Schauspielerinnen haben berichtet, dass für sie Sexszenen recht unangenehm und peinlich sind. Wem macht es auch schon Spaß, vor laufenden Kameras und dem Aufnahmestaff intim zu werden, zudem oft für viele Takes hintereinander. Eine Liebesszene ist ein psychisch schwierige Kommunikation zwischen den Akteuren.

Seit 2016 gibt es im Staff die Rolle des Intimacy coordinator, nicht zu verwechseln mit dem Intimacy choreographer, die oder die den Ablauf der intimen Szenen entwirft. Der Koordinator ist eine Art Supervisor, der auf das Einhalten bestimmter Regeln achtet:

  • Sinn und Stellenwert der erotischen Szene in der Story muss allen Beteiligten klar sein.
  • Die Akteure müssen der vorher festgelegten Choreografie und auch dem Grad der Nacktheit zustimmen.
  • Die Akteure dürfen mit einem Zeichen signalisieren, wenn sie die Aufnahme unterbrechen wollen.
  • Die Akteure werden vor und nach der Szene betreut, vor allen wenn es um Gewalt oder starke Gefühle geht

Meine liebste Sexszene läuft in „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ zwischen Julie Christie und Donald Sutherland ab (Regie Nicloas Roeg, 1974). Sie ist so eindrücklich, dass Publikum und Kritiker sie für real und nicht gespielt hielten. Die Darsteller haben das vehement dementiert.

Übrigens: Wenn ein oder eine Intimacy Coordinator gerade nicht für einen Film gebraucht wird, könnte er oder sie in vielen Schlafzimmern hilfreich wirken. (18.01.2020)

One Response to Intimacy coordinator

  1. Uli 20. Januar 2020 at 12:50 #

    Mehr dazu auf der Website der ersten deutschen Intimitätskoordinatorin Julia Effertz.

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