Kunst-Events

In diesem Herbst in Frankfurt im Städel „Making Van Gogh“, in Potsdam im Museum Barbarini seine „Stillleben“, im Louvre in Paris die Gemälde von Leonardo da Vinci, letztes Jahr in Wien „The best of Bruegel“ im Historischen Museum, heuer Albrecht Dürer im Albertina Museum, im Rijksmuseum in Amsterdam Rembrandt. Ausstellungen, die ich früher möglichst nicht ausgelassen hätte. Zu großen Manet-Ausstellung bin ich 1983 nach Paris geflogen (heute ein peinliches Geständnis, aber der TGV fuhr noch nicht von Stuttgart), 1985 (mit dem Zug) nach Wien zur Ausstellung „Traum und Wirklichkeit. Wien 1870-1930“. Heute bleibe ich zu Hause. Mir macht es keinen Spaß, mich in Menschengruppen von einem Gemälde zum anderen zu bewegen und andauernd läuft einem jemand mit dem Smartphone oder Audioguide vor das Bild. Es ist nicht mehr möglich, sich in ruhiger Betrachtung auf ein Bild einzulassen. Ich habe schon Besucher mit einem Opernglas vor den Exponaten gesehen. Als ich einmal einen Stich in kleinem Format mit den Augen zu nahekam, wurde die Alarmanlage ausgelöst. Bereits vor etlichen Jahren habe ich im Louvre in einer Menschtraube vor der Mona Lisa gestanden, in gehörigem Abstand, das Bild hinter Bleiglas, rechts und links ein bewaffneter Wachmann. Wie kann sich da die oft beschworene Aura eines Bildes entfalten? In einem guten Bildband oder einer Reproduktion im Web kann ich in Ruhe jedes Detail studieren, jeden Pinselstrich nachverfolgen, inzwischen sind auch die Farben akzeptabel, obwohl das Blondrot eines Tizian oder das Gelb eines Van Gogh vor dem Original intensiver wirken. (15.11.2019)

Besucher des Louvre bei der Kunstbetrachtung und das schon im Jahr 2005. Foto: Werner Willmann, Wikimedia Commons.

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