Dass mit Bildern gelogen und manipuliert wird, ist wahrlich keine neue Erkenntnis.
Aktuelles Beispiel: Russland hat die Satellitenfotos manipuliert, die als visuelle Argumente zeigen sollten, dass der Flug MH17 von Ukrainern abgeschossen wurde. Methode: Retusche und Bildbearbeitung (Photoshop). Eine alte Aufnahme wird aufgehellt und kontrastverstärkt, es kommen ein paar Wolken dazu und vor allem werden Flugabwehrraketen hineinmontiert.
Frecher ist eine andere Methode: Interpretation. Man erinnere sich an die Rede des amerikanischen Außenministers Colin Powell vor dem Sicherheitsrat, die er ebenfalls mit Satellitenfotos unterstützte. Sie zeigten angeblich den Besitz von Massenvernichtungswaffen im Irak. Bei den üblichen Unschärfen dieser Bilder kam die Sehanleitung sehr gelegen und war erfolgreich: Der Irakkrieg konnte beginnen.
Und noch eine dritte Methode: Ausschnittwahl. Die Fotos des Charlie-Hebdo-Trauermarschs in Paris gingen um die Welt: Staats- und Regierungschefs verschiedenster Nationen führen Arm in Arm den Demonstrationszug an. In Wirklichkeit hat man das Foto in einer abgesperrten Nebenstraße aufgenommen und nur durch den Ausschnitt den Eindruck der machtvollen Solidarität erzeugt. (04.06.2015)
Pressefoto und Aufnahmesituation bei der Charlie-Hebdo-Demo. Quelle. Twitter
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