Weniger ist mehr

Wer ein richtiges und gutes Leben in Zeiten des Klimawandels und des Umweltschutzes führen möchte, der sieht sich mit erheblichen Anforderungen an sein Verhalten konfrontiert: Sein Leben soll achtsam, resonant, entschleunigt, emphatisch, sensibel, nachhaltig und suffizient sein. Das Wort Insuffizienz war mir bekannt, Suffizienz war mir neu (lateinisch sufficere = ausreichen, genügen). Es bezeichnet einen möglichst geringen Ressourcenverbrauch an Rohstoffen und Energie. Das klingt nach Beschränkung und Verzicht und steht im Widerspruch zur Wachstums-, Wohlstands- und Wegwerfgesellschaft, die ein ganz anderes Verhalten voraussetzt.

Neu sind die ethischen Anforderungen nicht. Unter Minimalismus wird allgemein eine Weltanschauung verstanden, die sich im Leben auf das Notwendige und Unverzichtbare beschränkt: Ein einfaches Leben, wenig Besitz, wenig Konsum, Selbstversorgung usw. Derartige Lebensstile haben schon viele antike Philosophen und Religionsstifter vertreten, allerdings nicht unter dem geopolitischen Handlungsdruck von heute. (09.03.2023)

Das Tiny House ist ein aktuelles Beispiel für minimalistisches und nachhaltiges Wohnen. Der Trend geht allerdings in die andere Richtung: Die beanspruchte Wohnfläche pro Kopf nimmt zu. Foto: Wikimedia Commons

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