In einer Beilage der Frankfurter Rundschau vom 8.3.2017 zum Internationalen Frauentag schreibt Bascha Mika über den Status quo der Frauenemanzipation. Da darf Mister President mit seinem Beitrag nicht fehlen: „Trump konnte beweisen, dass ein Mann, der seine dreckigen Fantasien auslebt und propagiert, ein Gewinner ist.“ Trump ist frauenverachtend, sexistisch, machistisch, herrschsüchtig, narzisstisch usw. Aber ist die Vorstellung, eine Frau am Geschlecht zu berühren dreckig? Man sollte diese Fantasie nicht hinausposaunen oder gar umsetzen, aber ist sie „dreckig“? Im folgenden Artikel erinnert Siri Hustvedt an den männlichen Mythos der unreinen Frau, die als schmutzig, unrein und befleckt gilt.
Es gibt nicht nur Männerfantasien, sondern auch Frauenfantasien, wie ich aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen erfahren habe, z.B. aus dem Jahrbuch der Erotik „Mein heimliches Auge“ (hg. von Claudia Gehrke), das vor allem der weiblichen Erfahrung von Sexualität Raum gibt. Schon als Student habe ich 1979 einen Sammelband „Wo die Nacht den Tag umarmt“ (hg. von Gudula Lorez) mit erotischen Fantasien und Geschichten von Frauen gelesen. Die Fantasien sind teilweise herzhaft, aber als „dreckig“ würde ich sie nie bezeichnen. (15.03.2017)
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