Das Lieblingswort aller Prokrastinierer und Zauderer: „Eigentlich wollte ich heute….. „ Das Wort hat eine sonderbare Etymologie. Aus dem Althochdeutschen kommt „eigan = eigen“ in der Bedeutung „zum Besitz gehörend“ mit der Bedeutungsverschiebung „für eine Person charakteristisch“ im abwertenden Sinn von „eigenartig“ oder „seltsam“. Mittelhochdeutsch noch „eigentlich“ ohne den dentalen Gleitlaut zwischen den beiden Morphemen (der auch heute manchmal weggelassen wird). In der Mystik des 14. Jahrhunderts bekommt „eigentlich“ eine theologische Bedeutung im Sinne von „in Wirklichkeit“ oder „das Wesen einer Sache“. Heute existieren etliche Gebrauchskontexte des Wortes nebeneinander. „Eigentlich“ ist eigentlich ein attributives Adjektiv: „Die eigentliche Attraktion war ein gigantisches Feuerwerk.“ Das Wort wird aber auch als Abtönpartikel oder adverbial verwendet. „Der Wal ist eigentlich kein Fisch.“ oder „Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn eigentlich liebte“. Die Bedeutung ist schwer zu fassen, es wird aber immer eine Differenz oder psychologisch eine Ambivalenz ausgedrückt: „Eigentlich bin ich ein hilfsbereiter Mensch, aber in diesem Fall…“ (30.12.2014)
Quelle: http://echtlustig.com/22765/wie-laeufts-eigentlich-mit-deiner-diaet
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