Kontaktfasten

Wegen Covid-19 sollen Kontakte möglichst eingeschränkt werden, und in diesem Zusammenhang habe ich heute erstmals das Wort „Kontaktfasten“ gelesen. Es wurde von Frau Margot Käßmann gebraucht, aber offenbar gibt es das Wort bereits in anderen Zusammenhängen. So lese ich über den Aufenthalt in einer Fachklinik für Psychosomatik und Psychotherapie:

„Es gelten Fastenvereinbarungen in der […] Klinik, d.h. es sind keine üblichen, süchtig machenden Stoffe oder Ablenkungen erlaubt. Es wird u.a. gefastet von Fernsehen, Radiohören, Zeitung oder Romane lesen, von Handys und Computern, von Alkohol, Nikotin, Drogen oder nicht verordneten Medikamenten, von Zucker und Süßigkeiten, von Romanzen und sexuellen Kontakten. Zudem gibt es in den ersten zwei Wochen ein Kontaktfasten von Familie, Freunden und Arbeitskollegen.“

Fasten bedeutet ursprünglich den Verzicht auf Nahrung aus religiösen Gründen, später auch aus gesundheitlichen (Heilfasten). Hier wird die Bedeutung als Verzicht auf viele liebgewordenen Dinge und Gewohnheiten ausgeweitet. Das Verb „fasten“ ist seit dem Althochdeutschen im 9. Jh. gebräuchlich, darin steckt das Adjektiv „fest“ und das Adverb „fast“. Fasten bedeutet ursprünglich  „fest sein gegenüber Speis und Trank“. (24.11.2020)

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