Notdurft

Ein Wort, das mir schon immer gefallen hat und etymologisch wieder ein Beispiel für eine Begriffsverengung darstellt. Ursprünglich im Althochdeutschen ist Notdurft der Bedarf an notwendigen Dingen zum Lebensunterhalt bzw. zum Befriedigen natürlicher Bedürfnisse. So steht noch bei Luther: „mein gott aber erfülle alle ewre notdurft“. Erst seit dem 17. Jahrhundert kommt die eingeschränkte Bedeutung auf: seine Notdurft verrichten, d.h. Blase und Darm entleeren. Bei Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen lesen wir im „Simplizissimus“: „ich hab urlaub gebeten, meine Nothdurft zu verrichten“. Die alte Bedeutung schwingt noch im Adjektiv „notdürftig“ mit. (29.10.2016)

notdurft

Überzeugend visualisiert: Notdurft. Quelle: pixabay.com

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