Schläfer und Gefährder

Unsichere Zeiten. Nach dem 11.9. 2001 gab es die Angst vor Schläfern, ausländischen Terroristen, die unerkannt als normale Person unter uns leben und erst auf Befehl ihrer Organisation (damals Al–Qaida) aktiv werden. Nach den Terroranschlägen in Paris kommt keine Nachricht und kein Kommentar ohne das Wort „Gefährder“ aus. Ich kannte es noch nicht, es ist auch nicht im Duden zu finden, aber offensichtlich seit 2004 gebräuchlich. Es bezeichnet Personen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie erhebliche Straftaten begehen könnten. Die Polizei kann bei solchen Personen eine Gefährderansprache durchführen, um Straftaten zu vermeiden. (22.11.2015)

2 Responses to Schläfer und Gefährder

  1. SP Ballstaedt 22. November 2015 at 16:32 #

    Von Gefährdern sensu Steinacher bin ich auch umgeben, allerdings werden sie selten zu Intensivtätern. Meine Kenntnisse dazu sind also bescheiden. Als Intensivtäter bezeichnet man speziell in Deutschland Wiederholungstäter. Es gibt auch noch die Schwellentäter, die gerade eine kriminelle Karriere starten. Mein Status ist eher Schläfer, der von einer Organisation träumt, die ihm endlich einen wichtigen Auftrag übermittelt.

  2. Max Steinacher 22. November 2015 at 14:19 #

    Ja, die Schläfer und Schläferinnen. Da werden erstmal ganz andere Assoziationen losgetreten, trotz des ernsten Hintergrunds. “Wer schläft, sündigt nicht”, hatte man ganz früher gelernt, aber diese Schläfer sündigen massiv, sobald der Einsatzbefehl kommt. Irgendwie etwas verharmlosend der Begriff, aber wie soll man es sagen: Terrorist in Warte- oder Lauerstellung? Schlaf jedenfalls, da denke ich eher an Frieden.
    Die Gefährder und Gefährderinnen, unter uns. Am selben Tag (17.11) war in einer Fernsehsendung von 400 und kurz danach von 2000 Gefährdern die Rede. Eine Definitionsfrage eben.
    Persönlich habe ich den Begriff ausgeweitet auf alle, die meine gute Laune etc. gefährden.
    Früher hatte ich in fast jeder Klasse 1-3 Gefährder.
    Meine besonderen “Freunde” sind aber die Intensivtäter, obwohl sie nicht unbedingt auf einer Intensivstation landen. Sicher könnte Herr Ballstaedt noch mehr zu diesem Personenkreis sagen.

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