Kuschelgruppen

Fremde Menschen treffen sich unter Anleitung einer Trainerin zum Schmusen auf einem Matratzenlager. Vier Stunden lang! Darüber berichtet ein Artikel im Schwäbischen Tagblatt. Nun gehört Körperkontakt zu den Grundbedürfnissen des Menschen, aber die haptische Kommunikation ist gewöhnlich in erotische Kontexte eingebettet. Hier aber gerade nicht, es herrscht ein strenges Reglement (cuddle party rules), das sexuelle Absichten nicht zulässt: Küssen und erogene Zonen sind tabu, wem es doch zu heiß wird, der wendet sich einfach ab. Natürlich kommt der Trend aus Amerika, vor allem bei Singles sind derartig unverbindliche Rituale verbreitet. Was soll man davon halten? Ist das Therapie, ist das Livestyle, ist das Kompensation? Auf jeden Fall ein neues psychisches Defizit, mit dem man Geld verdienen kann. Wer das Wunder der Berührung erfahren möchte, findet sinnigerweise auf der Site für Rauftreffs „fight-for-fun“ Termine und Treffpunkte in Deutschland. (22.05.2014)

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  1. Berührungsnotstand | Steffen-Peter Ballstaedt - 29. November 2016

    […] Thema Kuschelgruppen habe ich bereits am 22.05.2014 einen Beitrag geschrieben, aber das Thema hat an Aktualität nicht verloren, denn der Tastsinn wird […]

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