Brautpaar

Eine Braut ist eine Frau am Tag ihrer Hochzeit, der Bräutigam ist ein Mann am Tag seiner Hochzeit, seit Luther werden die Bezeichnungen auch auf Verlobte ausgedehnt. Dieses Wortpaar gehört zu den wenigen, bei dem die männliche Form aus der weiblichen abgeleitet ist. Beide zusammen bilden das Brautpaar, auch hier dominiert die weibliche Form.

Aber warum ist das so? Darauf findet man in Wörterbücher keine Erklärung. Das Wort „Braut“ gibt es althochdeutsch seit dem 9. Jahrhundert, seine Etymologie ist trotz zahlreicher Versuche ungeklärt. Bei den Gebrüdern Grimm steht die Mahnung: „höchst verkehrt wäre, diesem reinen, edlen Wort, wie man gesucht hat, unzüchtige Bedeutung unterzulegen.“ Die könnte von “bruiten“, auch „brauten“ oder „bräuten“, stammen, Verben, die im Nebensinn auch „beiliegen“ bedeuten (siehe Brautbett). Das angehängte unikale Morphem beim Bräutigam kommt von neuhochdeutschen „gomo“, das wiederum auf „homo“ für Mann zurückgeht, also ist der Bräutigam der Mann der Braut. Die Braut steht als sprachlich im Mittelpunkt einer Hochzeit! (17.08.2017)

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