Bei meinem Besuchen in der Schweiz fallen mir immer mal wieder politische Plakate auf, meist von der Schweizerischen Volkspartei (SVP). Ich erfreche mich natürlich nicht, die Politik unseres Nachbarn zu kommentieren, sondern will auf die Ästhetik der Plakate aufmerksam machen. Zwei Beispiele:
Das Plakat zur Volksinitiative für die „Ausschaffung krimineller Ausländer“: Auf einer roten Fläche mit Schweizer Kreuz (Flagge?) stehen drei weiße Schafe, von denen eines ein schwarzes Schaf aus dem roten Bereich hinaustritt. Die verbale Botschaft: Sicherheit schaffen.
Das Anti-Minarett-Plakat zeigt eine Muslima im schwarzen Niqab, neben der wieder auf Schweizer Boden schwarze Minarette wie Raketen aufragen. Die verbale Botschaft: Stopp: Ja zum Minarettverbot.
Die Darstellungen sind stereotyp, flächig, holzschnittartig und visualisieren damit perfekt die politische Botschaft. Die Plakate fallen ins Auge: Es dominieren Schwarz und vor allem Signalrot, das wirkt bedrohlich.
Wer hat`s erfunden? Kein Schweizer, sondern ein gebürtiger Hamburger, der mit GOAL eine Agentur für Werbung und PR in der Schweiz betreibt. Seine Plakatmotive haben bei Nationalisten vieler Ländern Anklang gefunden und werden plagiiert. In Gelsenkirchen habe ich das Minarett-Verbot auch als Aufkleber gefunden. Es gibt aber auch viele hübsche Plakatverhunzungen im Web. (29.11.2015)
Das Prinzip von Werbefachmann Alexander Segert: „Keep it simple and stupid“. Das gelingt ihm gut!
Danke für den interessanten Link (und natürlich auch für den eigentlichen Beitrag).