Ein Text, der durch zwei nicht so häufige Wörter auffällt: eine „ehrenwerte“ Gegend und „Hinterlassenschaften“.
Dass ich in einer derartigen Gegend wohne, war mir bisher entgangen, bei dem Adjektiv fällt einem gleich ein Song von Udo Jürgens ein: „Ein ehrenwertes Haus“. Im Wörterbuch der Gebrüder Grimm findet man seitenlang Ableitungen vom Wort „Ehre“ von „ehrbegierig“ über „Ehrenblüte“ (für Jungfräulichkeit) bis „Ehrenschändung“, aber „ehrenwert“ habe ich nicht gefunden.
Das Verb „hinterlassen“ ist bei den Grimms aufgeführt und bedeutet „etwas hinter sich lassen“ oder „zurücklassen“, „namentlich bezüglich eines gestorbenen“. So ist Hinterlassenschaft das von einem Verstorbenen zurückgelassene: sein Vermächtnis, Erbe, Nachlass. Wie das Wort auf die Fäkalien kommt? Wohl ein Euphemismus, denn Kot oder Scheiße will man in einer ehrenwerten Gegend nicht schreiben. (01.09.2018)
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