Alles in Butter

Bei einem Rundgang durch das Sigmaringer Schloss erzählt die Führerin vor einem venezianischen Spiegel, dass die zerbrechlichen Glasverzierungen für den Transport mit Kutschen über die Alpen in flüssige Butter eingelegt wurden. Diese erkaltete und schützte das Glas vor Bruch. „Alles in Butter“ bedeutet also, alles gut gesichert. Das wäre eine hübsche Herkunft der Redensart, aber sicher belegt ist sie nicht.

Wahrscheinlicher ist die Herkunft aus dem gastronomischen Bereich: „Alles in Butter“ ist ein Hinweis, dass die Speisen mit Butter, nicht mit billigem Fett zubereitet wurden. Angeblich taucht diese Formulierung erstmals bei Gastwirten auf. Ab 1874 wurde Margarine als preiswerter Butterersatz fabrikmäßig in Deutschland hergestellt. In dieselbe Richtung verweisen die Redensarten „Butter bei die Fische geben“ und „einem die Butter vom Brot nehmen“. Butter galt als hervorragender Geschmacksverstärker zu Fisch und als wertvolles Lebensmittel. (16.09.2023)

Alles in Butter: In den 60er Jahren bekam die Butter ein schlechtes Image, weil sie wegen des Cholesterin-Gehalts für Arterienverkalkung verantwortlich gemacht wurde. Inzwischen ist das für gemäßigten Konsum widerlegt. Quelle: Wikimedia Commons.

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