Um Chancengleichheit zu gewährleisten, dürfen seit 2007 Arbeitgeber kein Bewerbungsfoto mehr fordern, trotzdem ist es Bestandteil der meisten Bewerbungen geblieben. Ein derartiges Portraitfoto hat seine klare Funktion: Es soll die Bewerberin oder den Bewerber möglichst vorteilhaft und für die jeweilige Stelle passend präsentieren. Es haben sich zahlreiche Richtlinien zur Gestaltung von Bewerbungsfotos gebildet. Aus verschiedenen Quellen hier eine Checkliste:
- Der Bewerber bzw. die Bewerberin muss lächeln, aber nur mit leicht geöffnetem Mund, keine Zähne zeigen!
- Der Blick ist direkt auf den Betrachter gerichtet, aber der Kopf darf nicht geneigt sein. Das Gesicht darf nie von oben oder unten aufgenommen werden (keine Vogel- oder Froschperspektive).
- Das Gesicht muss von Haaren frei sein, die Frisur fixiert.
- Die Augen müssen Wachheit, Neugier, Begeisterung, Offenheit, Freundlichkeit, Souveränität und Professionalität ausstrahlen.
- Insgesamt ist ein gepflegtes Erscheinungsbild wichtig. Die Kleidung muss arbeitsplatzbezogen gewählt sein: konservativ, zurückhaltend, korrekt.
- Bei Bewerbern für Führungspositionen immer ein helles, einfarbiges Hemd, dezente, nicht zu farbige Krawatte, dunkles Jackett.
- Bei Bewerberinnen Bluse und Blazer, kein übertriebener Schmuck, kein aufdringliches Makeup. Bewerberinnen sollten nicht zu nett und niedlich wirken, sondern eher etwas dominant. Kein Dekolletee !
- Der Hintergrund muss neutral und hell sein. Der Kopf darf nicht angeschnitten werden, keine Hände im Gesicht.
Ein derartiges PR-Foto bekommt natürlich nur ein professioneller Fotograf hin. Vor allem die Ausleuchtung muss stimmen. Und für Makel gibt es ja noch Photoshop. Es bleibt die Frage, wie man im Rahmen derart standardisierter Portraits überhaupt noch Individualität ausdrücken kann? Also lasst die Bewerbungsfotos weg! (19.02.2015)
Keine Chance auf eine Führungsposition: Fehlende Krawatte, helles Sacco, Frisur nicht fixiert, Blick unprofessionell. Foto: Tübingen Foto Kleinfeldt.
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