Archive | Aktuell

Studieren

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Passend am Parkhaus bei der Universitätsbibliothek Tübingen dieses erstaunlich ausgearbeitete Stencil. Sonderbar ist aber die altmodische Schreibmaschine. Foto: St.-P. Ballstaedt (09.04.2015).

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Pfeilwitze 1

Einen Tag lang habe ich mich mit dem universellsten Zeichen der Menschen beschäftigt: dem Pfeil und seinen zahlreichen Funktionen als Schriftzeichen über Wegweiser und Verkehrszeichen bis zu seiner Symbolik in Mythologie und Kunst. Dabei ist mir eine Sammlung von Witzen und Cartoons wieder in den Hände gefallen, die ich vor Jahren für einen Vortrag gesammelt hatte. In Ihnen spielen Pfeile eine Rolle. (08.04.2015)

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Zwei Beispiele für Pfeilwitze. Der erste vom Schweizer Cartoonisten Jules Stauber, der zweite vom rumänisch-amerikanischen Zeichner Saul Steinberg.

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Kleindenkmal

Gedenkstein

Die Kleindenkmale im Schönbuch sind gut dokumentiert, aber mit dieser Inschrift kann ich nichts anfangen. Sie steht auf einem Stein in der Wurzel eines umgestürzten Baumes am Bromberg am Weg zur Einsiedlerklause. Statt in Rinde geschnitten in Stein gemeißelt? (06.04.2015)

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Austriazismen

Im Gespräch mit Österreichern habe ich wenige regionale Ausdrücke gehört: Im Supermarkt wird mir ein Sackerl angeboten und der Taxler ist eingetroffen. Aber in den Beisln oder Heurigen finden sich viele ungewohnte Ausdrücke: Beuschel oder Blunzen, Faschiertes und Geselchtes, Stelze und Backhendl, als Beilage Fisolen, Karfiol oder Braterdäpfel. Zum Nachtisch Palatschinken oder Topfenstrudel. Nach einigen reschen Grünen Veltlinern und gelben Muskatellern, sowie einigen Gespritzten zur Verdauung noch einen Marillenschnaps und man verlässt die Lokalität mit einem Dulliöh. (04.04.2015)

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Österreicher bringen ihre Kleidung nicht zur Textilreinigung. Quelle: Wikimedia Commons

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Ostereier

Heute ein besonders originelles Thema: Auf unseren Tisch steht wie jedes Jahr ein Korb mit selbstgefärbten Eiern. Das Ei ist bereits vorchristlich ein Symbol für Fruchtbarkeit und Leben, im Christentum wird es seit dem Mittelalter zum Symbol der Auferstehung. Christus brach aus dem Grab wie aus einem Ei, so die etwas holprige Metapher. Das Färben von Eiern ist eine christliche Tradition, die von Armenien über Russland, Griechenland, den Mittelmeerraum bis hin nach Mitteleuropa verbreitet ist. Auch die Farben und Dekorationen haben dabei symbolische Bedeutungen.

Warum der Osterhase die Eier bringt, ist nicht ganz geklärt, in manchen Gegenden ist es auch der Fuchs, der Storch oder der Hahn. Der Hase eignet sich als alter Rammler allerdings besonders, denn er ist ebenfalls ein Symbol für Fruchtbarkeit und die ständige Erneuerung des Lebens. (05.04.2015)

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Der Osterkorb 2015, die Eier natürlich korrekt mit Naturfarben gefärbt. Foto: St.-P. Ballstaedt

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Tauben

In Traueranzeigen und auf Grabsteinen findet man immer wiederkehrende Trauersymbole, z. B. die weiße Taube. Im Christentum steht die Taube für den heiligen Geist und ist ein Symbol des Friedens und der Reinheit, oft mit einem Ölzweig im Schnabel. Der Flug nach oben ist Sinnbild der aufstrebenden Seele, der Flug nach unten als Heiliger Geist.

Ein weißes Taubenpaar ist aber auch ein populäres Symbol für die Liebe: Zwei schnäbelnde Tauben sind auf Hochzeitstorten beliebt. Die dahingeschiedene Taube neben dem zurückgelassen Partner passt deshalb auf ein Doppelgrab. Bis dass der Tod sie scheidet… (02.04.2015)

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Tauben auf einer Hochzeitstorte und auf einem Grab auf dem Friedhof in Krems. Quellen: CCO Public Domain; Foto: St.-P. Ballstaedt

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Arschgeweih

Tätowierungen, Ritzungen und Bemalungen sind archaische Formen des Körperschmucks und waren in vielen Kulturen verbreitet. Das Arschgeweih – anatomisch in der Michaelis-Raute – kam in den späten 90er Jahren auf. Das Tattoo besteht aus ornamentalen oder figurativen Formen (Schmetterling, Flügel, Ranken, Fachwort: Tribals). Für wen sind dies Tattoos ein Zeichen und was kommunizieren sie? Der Tribal soll auf eine erotische Zone aufmerksam machen, es handelt sich um eine Form der Werbung. Dass die Tätowierung wahrgenommen werden soll, dafür sprechen tiefsitzende Hosen und String-Tangas. Abwertend wird deshalb auch vom Schlampenstempel gesprochen. Der Prickel für die Trägerin besteht darin, sich den Blicken auszusetzen. Denn im Gegensatz zu anderem Schmuck nimmt sie selbst nicht wahr, wenn das Zeichen hinter ihrem Rücken angeschaut wird. (28.03.2015)

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Tanga-Arschgeweih-Kombinationen. Quelle: Peter Klashorst, Wikimedia Commons

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Bärchenwurst

Mit der Herzsalami hat es angefangen, Scheiben toter Tiere in symbolischen und figurativen Formen herzustellen. Offensichtlich soll die Esslust bei Kindern stimuliert werden, wenn sie in ein Bärchenwurstbrot beissen. Was es über unsere Gesellschaft aussagt, wenn Nahrungsmittel so verkitscht werden , darüber kann sich jeder selbst seine Gedanken machen. (26.03.2015)

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Guten Appetit: Bärchenwurst und Happy-Monkey-Wurst. Quelle: Mühlenberger

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Verschilderung

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Immer mehr Schilder in der Landschaft: Nicht nur die üblichen und nützlichen Wegweiser, sondern die Tourismusfuzzis denken sich immer neue Wanderstrecken aus. Auf einer kleinen Wanderung von Bad Niedernau: Sebastian-Blau-Weg, die Vesper-Tour, den Hohenzollern-Weg, die Prima-Klima-Tour. Die Waldlehrpfade machten ja noch Sinn, aber ein Ludwig-Uhland-Liederweg von Tübingen nach Wurmlingen? (24.03.2015)

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Statt Piktos

Statt Piktos

Es geht auch ohne langweilige Piktogramme: Funny toilet signs, aber leider ohne Angabe des Fundortes und die Quelle ist lost in hyperspace, der Link funktioniert nicht mehr. (22.03.2015)

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