Prökel

Ausgerechnet in einem politischen Kommentar bin ich dem Verb „prökeln“ begegnet, das ich vorher noch nie gehört habe. Es ist ein plattdeutscher Ausdruck mit der Bedeutung „stechen, stochern“ und wird in zahlreichen Wendungen verwendet: „Muttst di nich in de Nääs prökeln“ will Kindern beibringen, nicht in der Nase zu bohren. Man kann aber auch lustlos im Essen herumstochern: „Wat prökelst du dor wedder in`t Eten rüm“. Oder lange für eine Arbeit brauchen: „He prökelt dor ewig an rüm.“ Das Substantiv „Prökel“ bezeichnet verschieden Arten von Stochergeräten: Piepenbrökel für Pfeifenreiniger oder Tähnbrökel für Zahnstocher. Das Verb „bröckeln“ ist die hochdeutsche Variante. Mich erinnert „prökeln“ auch an das ähnliche Verb „bröseln“. Ein Brösel ist eine Verkleinerungsform (ein Diminutiv) zu Brosame. (13.11.2023)

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