Jetzt sind wir nicht mehr auf Science-Fiction-Filme angewiesen: Am 10. April 2019 wurden die ersten hochauflösenden Aufnahmen des Zentrums der Galaxie M87 der Öffentlichkeit vorgestellt. Das erste Bild eines schwarzen Lochs ging durch alle Medien. Es wurde aus Radioaufnahmen eines Verbundes von Radioteleskopen berechnet, die über die ganze Erde verteilt sind. Die Software wurde von 30 Informatikern und Informatikerinnen am MIT entwickelt! Streng genommen sieht man gar nicht das Loch, denn es verschluckt alles, auch das Licht, sondern man sieht den Ereignishorizont, den Bereich um das Loch, den Ort ohne Wiederkehr: Materie, die hierher gelangt, wird vom Schwarzen Loch angezogen und verschlückt. Das Loch hat eine Masse von 6,5 Milliarden Sonnen!
Quelle: EHT Collaboration, Wikipedia Commons OTRS: https://www.eso.org/public/images/eso1907a
Das Bild ist kein Foto, sondern eine aus der Messung von Radiowellen berechnete Visualisierung. Dass es schwarze Löcher gibt, ist spätestens seit der Relativitätstheorie von Albert Einstein bekannt, aber sie existierten nur in Formeln und Berechnungen. Der Mensch ist ein sinnliches Wesen, er will auch Abstraktes sehen und deshalb ist das Bild als sichtbarer Beweis eine Sensation. Dies ist wieder ein Beispiel für den Siegeszug der Bilder als Erkenntnismittel in der Wissenschaft, nicht nur der Radioastronomie, sondern auch in der Computertomografie, der Luftbildarchäologie, der Elektronenmikroskopie in der Biologie. (18.04.2019)
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