Charlotte Parnack, Ressortleiterin bei der ZEIT, hat einen launischen Beitrag über „Wörter aus der Hölle“ geschrieben, so ihre drastische Metapher. Dabei geht es schlicht um Wörter, die bei ihr offenbar unerfreuliche bis eklige Assoziationen, Vorstellungen und Emotionen auslösen. Dazu gehören „lecker“, „Höschen“,“ purzeln“. Nun können die Wortformen nichts dafür, was sie in einem neuronalen Netzwerk im Gehirn auslösen, außer vielleicht lautmalerische Wörter wie „knarren“, „wehen“, „Furz“. Unschöne Wörter kommen nicht aus der Hölle, sondern aus der Geschichte des jeweiligen Sprachgebrauchs.
Wiglaf Droste und Gerhard Henschel haben früher In der Satirezeitschrift titanic Listen ekliger Wörter zusammengestellt: „Drüsennässe“, „Gewebeprobe“, „Grindgabel“, „Standardstützstrumpf“, „Vaginalzäpfchen“. Bei diesen Ausdrücken ist der Assoziationshof offensichtlich. Eines meiner unappetitlichen Wörter ist tatsächlich „nässen“. (18.11.2021)
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