Author Archive | SP Ballstaedt

Mad Scientists

Im Comic werden Professoren meist mit überdimensionalem Eierkopf, Haarkranz und Bart dargestellt, z. B. Prof. Tryphon Tournesol in Tintin. Oft dienen Einstein oder Freud als Modelle für den typischen, oft verrückten Wissenschaftler. (24.07.2015)

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Comic-Prof mit Schablone an eine Brücke in Gelsenkirchen gesprüht. Foto: St.-P. Ballstaedt. Verrückter Prof aus einer Malvorlage. Quelle: http://www.gratis-malvorlagen.de/comics/verrueckter-professor/

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Protest

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Man behaupte nicht, dass im Schwäbischen nicht protestiert wird. Neue Inschrift am Nonnenhaus in Tübingen. Foto: St.-P. Ballstaedt (22.07.2015)

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Digital Art

Unter dem Titel „Künstliche Kunst“ hat Joachim Wedekind in der Tübinger VHS eine kleine Ausstellung mit Grafiken zusammengestellt, die eine Hommage an die Pioniere der Computerkunst darstellt. 1965, genau vor 50 Jahren, fand an der Universität Stuttgart die weltweit erste Ausstellung zur Computerkunst statt. Theoretischer Hintergrund ist die Informationsästhetik von Max Bense, konkrete Beispiele liefern die Grafiken der großen 3N – Nake, Nees und Noll. Da die originalem Algorithmen zur Bilderzeugung nicht dokumentiert sind, hat Wedekind mit eigenen Algorithmen ähnliche Bilder kongenial nachempfunden und so die Computerkunst wieder auferstehen lassen. Die technische Umsetzung wird mit der visuellen Programmierumgebung Snap! realisiert. Über QR-Kodes kann man zu jedem Exponat Informationen abrufen, die auf einer eigenen Website „Digital Art“ dokumentiert sind.

Die leidige Diskussion, ob es sich um Kunst handelt, macht wenig Sinn, denn es handelt sich auf jeden Fall um ästhetische Erlebnisse in der klassischen Bedeutung von überraschenden visuellen Wahrnehmungen. Wenn sich die Augen darauf einlassen, kann man sich ihrer dekorativen Wirkung nicht entziehen. Die Grafiken erinnern auch an abstrakte Maler, die sich mit geometrischen Anordnungen beschäftigt haben. Deshalb ist der Titel „Künstliche Kunst“ etwas merkwürdig, denn alle Kunst ist künstlich. Mir haben die verspielten und bunten Lissajous-Grafiken besonders gefallen, bei denen die Überlagerung von Schwingungen visualisiert ist. Sie gehen auf den Mathematiker Ben F. Laposky zurück und Wedekind hat einige Beispiele realisiert. (21.07.2015)

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Sinus-Cosinus-Additionen III. Interessanterweise hängt die Lissajous-Grafik in der Ausstellung umgekehrt wie auf der Website abgebildet. Quelle: Joachim Wedekind

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Duschvorhang

Ein missachtetes Accessoire der visuellen Kultur ist der Duschvorhang als flexibler Sicht- und Spritzschutz. Früher schlicht durchsichtig oder milchig, wie der wohl berühmteste Duschvorhang im Film „Psycho“, strahlen die heutigen Dessins Frische und Lebensfreude aus. Es dominieren Blau und maritime Motive wie Fische, Muscheln, Tropfen, Wellen. Der Duschvorhang ist meist aus Kunststoff-Folie, nur gehobene Warmduscher leisten sich einen imprägnierten Textilvorhang. Vorsicht vor billigen Plastikvorhängen: „Grundsätzlich entsteht laut Bernoulli ein Strömungseffekt der während dem Duschen ein Unterdruck in der Dusche erzeugt und den Duschvorhang zum fallenden Wasser hinziehen kann, wenn dieser keine ausreichende Qualität besitzt. Allgemein bekannt ist das Phänomen als „am Körper kleben“ des Duschvorhangs.“ (17.07.2015)

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Der Duschvorhang verleiht dem Badezimmer einen individuellen Charakter. Foto: St.-P. Ballstaedt

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Zum Gipfel

Für den G7-Gipfel auf Schloss Elmau am 7./8. Juni wurde eigens ein Logo in Auftrag gegeben. Es zeigt sieben farbige Streifen, die sich auf einem Gipfel vereinen. Nachdem Putin aus dem illustren Kreis herausflog, musste ein Streifen entfernt werden, das Logo wurde nochmals überarbeitet. Es kostete 79 964 Euro und 43 Cent, aber das ist kein unverschämter Preis für einen Logo. Was man sich aber fragen darf: Macht es Sinn, für ein Quasseltreffen, bei dem außer Absichtsbekundungen und Bemühungszusagen nichts herauskommt, gleich ein Logo zu entwerfen? Das Treffen hat etwa 360 Millionen Euro gekostet (Bund der Steuerzahler), da fällt diese grafische Petitesse nicht sonderlich ins Gewicht. Immerhin wurde das Logo mehrfach verwendet, z. B. auch beim Außenministertreffen am 14./15. April in Lübeck. Es eignet sich in seiner optimistischen Botschaft offenbar für jede Zusammenkunft von Politikern. (16.07.2015)

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Auf verwinkelten, aber bunten Wegen gemeinsam zum Gipfel der Einigkeit. Quelle: Wikimedia Commons

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Antikampagne

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Aufkleber in Tübingen, der eine sehr erfolgreiche Kampagne persifliert, die seit 1999 mit Anzeigen Aufmerksamkeit erregt. Am Rande: Die Regionalwerbung mit dem Claim wurde von der Agentur Scholz-&-Friends zuerst Sachsen angeboten, aber dort abgelehnt. Foto: St.-P. Ballstaedt (15.07.2015)

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Gralssucher

An der Bronze-Plastik von Anne-Katrin Altwein (2002) zwischen Unibibliothek und Hegelbau bin ich bisher unachtsam vorbeigelaufen. Jetzt habe ich sie entdeckt und mit dem Smartphone fotografiert (bevor die Panoramafreiheit aufgehoben wird). Die Plastik erinnert zuerst an Don Quichotte, die Künstlerin schreibt dazu:

„Einer ist schon lange reitend unterwegs, vielleicht seit vielen hundert Jahren. Seine Beine sind schon nicht mehr erkennbar. Die Hand ist weg, sie scheint dem Stab verwachsen. Einst war er ausgezogen, den Heiligen Schatz zu finden. Das Tier ist ein Geschöpf mit Blick fürs Detail, für das Essbare am Wegesrand. Es weist auch Merkmale eines Schwanes und einer Frau auf. Bewaffnet- mit dem Stab verwachsen, ziehen beide weiter, immer Ausschau haltend nach dem Schatz. Sie sind unverdrossen, hoffnungsfroh und verstohlen hilflos. Aber: Diese Aufgabe war nun einmal übernommen worden.“ (13.07.2015)

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Parsifal zwischen den Wissenschaften. Wie so oft habe ich Probleme mit den Interpretationen von Künstlern über ihr eigenes Werk. Foto: St.-P. Ballstaedt

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Zeichen

Schriftzeichen

Dieses Zeichen habe ich an einer Tübinger Hauswand gefunden, weiß aber nicht , ob es ein chinesisches Schriftzeichen ist und was es bedeutet. Foto: St.-P. Ballstaedt (11.07.2015)

Nachtrag: Ein Kenner der chinesischen Schrift bestätigt: „Nein, ein Zeichen mit chinesischer Herkunft stellt es nicht dar.“ Er hält es für einen Tag mit chinesischem Touch. (14.07.2015)

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Charlie Hebdo

Eine Ausstellung mit Karikaturen aus Charlie Hebdo ist wohl zu riskant, aber auf eine Online-Präsentation kann man keinen Anschlag verüben (nur einen islamistischen Hacker ansetzen). Das „caricatura museum frankfurt – Museum für Komische Kunst“, die „Caricatura – Galerie für Komische Kunst“ in Kassel, das „Cartoonmuseum Basel“ und das Museum „Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst“ in Hannover zeigen Zeichnungen und Texte zu den Themen Religion, Gesellschaft, Politik. Sie sind teilweise recht deftig und spiegeln die Tradition des Laizismus in der Französischen Republik. Ein gesetzliches Verbot der Blasphemie gibt es seit 1789 nicht mehr.

Es gibt auch eine digitale Ausgabe von Charlie Hebdo: Bei iTunes ist sie in der Kategorie Nachrichten eingeordnet. Wer die App herunterladen möchte, muss mindestens 17 Jahre alt sein. Die Begründung: Häufiger und stark ausgeprägter Gebrauch von Alkohol, Tabak oder Drogen bzw. Verweise hierzu, sexuelle Inhalte oder Nacktheit sowie obszöner oder vulgärer Humor. (09.07.2015)

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Im digitalen Museum: von Coco (Corinne Rey), Sarkozy, der Wiedergänger, Nr. 1162, 2014. Foto: St.-P. Ballstaedt

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Lokal ohne Namen

Fuck    L.o.N.

 

Ab 2000 etwa zwei Jahre lang meine Stammkneipe in Buer: das „Lokal ohne Namen“ (L.o.N.), unter Insidern liebevoll „Fuck“ genannt und mit diesem Stencil gekennzeichnet. Foto: St.-P. Ballstaedt (08.07.2015)

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