Das kleinste visuelle Häppchen in unsere Kultur ist die Briefmarke. Zwar bedroht durch Frankiermaschinen und Automatenmarken, aber die Post bringt beständig noch jeden Monat ein neues Set heraus. In diesem November eine Sondermarke zum 200. Geburtstag des Physikers Julius Robert von Mayer (er formulierte das Gesetz von der Erhaltung der Energie). Der Auftrag zur Gestaltung ging an Sascha Lobe, Professor für Typografie an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Und der arbeitete – wen wundert´s – nur mit typografischen Mitteln: Schriften und einer Art Strichkode. Viele Freunde der kleinen Bildchen finden die Marke allerdings „missraten, hässlich, entsetzlich“, so Gerd Claßen, der Vorsitzende des Heilbronner Philatelisten-Vereins. Der Verein gab eine eigene Briefmarke heraus, denn individuelle Marken kann man über die Post ja gestalten. Die Marke zeigt – ja was wohl – ein Portrait des Wissenschaftlers. (06.11.2014)
Zum ästhetischen Vergleich: Sondermarke der Deutschen Post und individuelle Marke des Heilbronner Philatelistenvereins.
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