Der Mohr kann gehen

Jetzt hat es den Sarotti-Mohren erwischt, die Werbefigur für Schokolade mit Turban und Schnabelschuhen. Ein Reklame-Schild hängt über der Theke eines Mannheimer Kulturzentrums und erregt jetzt die Gemüter: Das Bild soll weg, da es rassistisch und diskriminierend ist. Tatsächlich ist ein dienstbeflissener Neger ein Relikt unserer kolonialen Vergangenheit. Aber geht hier die political correctness nicht (wieder einmal) zu weit? Das Bild gehört zu unserer visuellen Kultur, ich möchte mir gar nicht ausdenken, wie viele Bilder man tilgen müsste, um eine saubere visuelle Weste zu behalten. Sicher die Werbebilder mit Hausfrauen am Herd, mit der die Firmen die ersten Elektrogeräte bewarben: Die Frau in der Küche, sicher eine Diskriminierung. Durch den glatzköpfigen Meister Proper kann man sich als Mann diskriminiert fühlen usw. (07.11.2018)

 

 

 

 

Zum 50. Firmenjubiläum 1918 wurde als Erinnerung an die Gründungsstätte in der Berliner Mohrenstraße der Sarotti-Mohr als Markenfigur eingeführt. „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen (Zitat aus Friedrich Schillers Drama “Die Verschwörung des Fiesco zu Genua”). Quelle : Wikimedia Commons

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