Heute in jeder Zeitung: Ein Abdruck eines Fotos, das heute den 30. Geburtstag feiert, es wurde am 14.2.1990 von der Raumsonde Voyager 1 aufgenommen, ein Abschiedsbild von der Erde aus einer Entfernung von 6 Milliarden Kilometer, bevor die Sonde an den Rand unserer Sonnensystems entschwindet. Den US-Astronomen Carl Sagan hat das Bild zu einem Buch inspiriert: „Blauer Punkt im All“. Inzwischen ist Voyager 1 über 22 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt, aber sie sendet noch Daten!
Das Foto ist bei naiver Wahrnehmung wenig spektakulär, einzig interessant die Streifen, aber das sind fotografische Artefakte. Das Pünktchen sieht man erst bei sehr genauer Inspektion. Eine „eine atemberaubende Botschaft“ (FR vom 14.2.2020) wird erst durch Vorwissen daraus: Unsere Erde als unscheinbares Staubkorn im Universum, die Menschen darauf als einsame Bewohner. Ein beeindruckendes Beispiel dafür, dass ein Bild nicht selbstverständlich ist, sondern erhebliche Voraussetzungen zum Verstehen hat. Das gilt für alle wissenschaftlichen Fotos: Man sieht nur, was man weiß. (14.02.2020)
Suchbild (zum Vergrößern ins Bild klicken): Welche Pixel bilden die Erde ab? Quelle: Wikimedia Commons
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