Sprachwissenschaftler*innen

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat in seiner letzten Sitzung keine Empfehlung oder gar Festlegung zum Gebrauch des Gender-Sterns (Lehrer*innen) oder Gender-Gaps (Lehrer_innen) getroffen. Mit diesen Schreibweisen sollen alle Personen in der Sprache berücksichtigt werden, die sich nicht einer männlichen oder weiblichen Geschlechtsidentität zuordnen. In Facebook werden 60 Identitäten angeboten! Zwar wird nicht an der Berechtigung eines dritten Geschlechts gezweifelt, das die Karlsruher Richter im Personenstandsrecht mit dem Eintrag „divers“ bereits abgesegnet haben, aber für die Sprache ist das verzwickt. Beide Schreibweisen verstoßen gegen Rechtschreibregeln und lassen sich nicht aussprechen. Zudem bräuchte man bei einem weiteren Geschlecht auch neue Pronomen, um darauf Bezug zu nehmen, bisher gibt es nur männliche, weibliche und sächliche Formen. Der Rat will abwarten, wie und in welche Richtung sich der Sprachgebrauch verändert, bevor er eine verbindliche Regelung trifft. Das ist sicher weise, denn jede Entscheidung würde derzeit einen Sturm der Entrüstung nach sich ziehen. Man hat noch von der Rechtschreibreform die Nase voll. (22.11.2018)

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