Mit Karneval habe ich nicht viel am Hut, deshalb war ich angenehm überrascht, als man für den Kölner Rosenmontagsumzug einen Motivwagen plante, der die Morde an der Charlie-Hebdo-Redaktion thematisiert: Ein Narr stopft seinen Stift in das Maschinengewehr eines Terroristen. Keine Provokation, sondern ein trotziger Hinweis auf die Macht der Bilder und der Meinungsfreiheit über Ideologien und Gewalt. Heute lese ich: Die Jecken haben den Wagen wurde zurückgezogen. Begründung des Komitees: „Der Karneval soll[…] nicht zu Sorgen führen – vielmehr wollen wir alle gemeinsam unbeschwert feiern“. Also setzt eure Kappen auf, singt, schunkelt und werft Karamellen, von der alten Narrenfreiheit ist nichts mehr übrig geblieben. (30.01.2015)
Der Entwurf für den geplanten Umzugswagen. Foto: Festkomitee Kölner Karneval.